Tracht
In den ersten 50 Jahren der Vereinsgeschichte gab es noch keine richtigen Trachten. Die Musiker spielten in ihrer Sonntagstracht bzw. ihren Sonntagsanzügen.
Die erste Uniform des Musikvereines ist auf dem Foto aus dem Jahr 1929 zu sehen. In grau gehalten, mit hochgeschlossenem Kragen und einer Lyra versehen, trug man dazu eine Tellermütze, auf der ebenfalls eine Lyra zu sehen war. Die Hosen waren aber noch nicht einheitlich, diese wurden vom Musiker selbst gestellt. Nach dem 2. Weltkrieg sieht man den „Musik-Unterstützungsverein“ (siehe Schärpe Stabführer) in olivgrün gehaltenen Steireranzügen mit dunkelgrünem Aufschlag und Steirerhut. Die erstmals einheitlichen schwarzen Hosen hatten außerdem eine rote Passe-boules.
Der Antrag für diese Kleidung wurde in der Jahreshauptversammlung vom 14.01.1951 gestellt. 1963 wurde eine einheitliche Tracht bei der Schneiderei Hiebaum1 in Auftrag gegeben. Erstmals wurden schwarze Lederhosen mit einem weißen Streifen auf der Schenkelaußenseite, kombiniert mit grünen Stutzen, getragen. Der Gehrock (Roseggerjacke) dazu war in dunkelgrün gehalten und am linken Ärmel mit dem Hartmannsdorfer Wappen bestickt. Im Jahr 1965 wurde eine neue Schleife für die Uniformen angeschafft, da „die alte nicht mehr zur neuen Tracht dazupasst“
Das erste Mal wurde sie der Bevölkerung bei einem Konzert im Kinosaal Hartmannsdorf und beim Frühschoppenkonzert in Weiz gezeigt. 1970 wurden die grünen Stutzen gegen dunkelrote eingetauscht und rote Krawatten dazugekauft. Die steirische Welle der Trachtenerneuerung, für die größtenteils Gundl Holaubek-Lawatsch verantwortlich ist, machte auch vor der Musikkapelle Hartmannsdorf nicht halt. Gemeinsam mit der Namensänderung „Trachtenkapelle Markt Hartmannsdorf wurde auch eine neue Tracht angeschafft. Zu einem doppelreihigen türkisgrünen Schlußrock wurde ein schwarzgrüner Hut getragen, die Lederhosen blieben dieselben wie bei der Tracht von 1963, wurden aber nachgefärbt. Neu dazugekommene Mitglieder wurden mit Kniebundhosen aus Stoff („Teufelshauthosen“) ausgestattet. Das Gilet war in Braun- und Violetttönen gehalten. Die Stutzen im passenden lavendel waren darauf abgestimmt. Die Marketenderinnen trugen das Ausseer Dirndl mit grünem Leib, rosa geblümtem Rock und violetter Schürze. Um die Lodenjacken und deren Farbe auszusuchen, begaben sich der Kapellmeister Alfred Sailer, Obmann Ing. Gottfried Krispel und Kassierstellvertreter Hubert Posch sogar in die Obersteiermark zur Lodenwalkerei Leichtfried in Weißkirchen.
Die Zusammenstellung dieser oststeirischen Bauerntracht wurde von Frau Gundl Holaubek-Lawatsch vom Steirischen Heimatwerk besorgt. Ausgeführt wurden die Trachten bei der Fa. Felberbauer in Feldbach. Die Einweihung wurde am Tag der Blasmusik, den 9. Juni 1974 vorgenommen. 1976 wurden schließlich alle Musiker mit „Teufelshauthosen“ eingekleidet, da die Lederhosen ausfärbten. Im Jahr 1983 wurde wieder eine Trachtenweihe veranstaltet: eine neue Garnitur Röcke war bei der Fa. Hartner aus Unterlamm beauftragt worden. Außerdem gab es neue braun gemusterte Gilets für die ganze Kapelle. Ein Jahr zuvor waren schon blaue Stutzen (anstatt der lavendelfarbenen) angeschafft worden. Die Marketenderinnen wurden mit einer dunkelroten Feistritztaler Fest- und Sonntagstracht neu ausgestattet.
Seit 1991 tragen alle Musiker braune Lederhosen. Jungmusiker wurden anfangs noch mit alten „Teufelshauthosen“ eingekleidet. 1995 wurden die Marketenderinnen mit neuen Dirndln versehen. Es blieb die Feistritztaler Fest- und Sonntagstracht, nur wurden diesmal Stoffe in Blautönen (passend zu den blauen Stutzen) ausgewählt.
2002 bekam jeder Musiker und jede Musikerin einen neuen Rock angepasst, da die Farbe der alten Jacken durch den Gebrauch nicht mehr einheitlich war. Einige Lederhosen wurden ergänzt, die „Teufelshauthosen“ gänzlich ausgemustert. Die neuen Trachten wurden beim
Weihnachts- und Neujahrswunschkonzert von Kaplan Mag. Gerhard Hörting feierlich geweiht.
Ein Jahr später wurden neue Hüte und die dazugehörenden Rehspiegel angeschafft. Im Jahr 2013 wurden für die ganze Kapelle einheitliche Lederhosen aus Hirschleder erworben.
Ohne die finanzielle Unterstützung der Gemeinde und der Bevölkerung im Rahmen des Wunschkonzertes wären die Trachtenanschaffungen niemals möglich gewesen. Die Trachtenkapelle Markt Hartmannsdorf bedankt sich deshalb auf diesem Wege nochmals bei den gönnerhaften Personen und Institutionen.